Dienstag, 23. Oktober 2007

Zur Erläuterung

Als Expat sieht man Deutschland aus einem ganz anderen Licht. Gerade deshalb ist es mir wichtig, wenigstens ein paar meiner Gedanken festzuhalten und hoffentlich ein paar Denkanstöße zu geben.

Zur Erläuterung meines Weltbildes: wie Karl Popper bereits richtig erkannte, sind die Unterschiede zwischen National- und Einheits-Sozialisten marginal. Die einen mißbrauchen kruden Parochialismus, die anderen konstruieren einen ahistorischen Klassenkampf um ihre totalitären anti-demokratischen Programme durchzusetzen. Die Auseindersetzung mit den nationalen Sozialisten war nach dem Ende der zweiten Weltkrieges in der Bundesrepublik Deutschland einigermaßen erfolgreich, auch wenn diese lange gedauert hatte. In der "DDR" gab es keine reflektive Auseinandersetzung mit dem 3. Reich. Anstattdessen wurden die alten Rivalitäten zwischen den Einheits- und National-Sozialisten instrumentiert, um ein externes Feindbild gegen Demokratie, Freiheit, und Kapitalismus zu kreieren.

Leider hat der Zusammenbruch der 2. deutschen Diktatur 1989 diese Situation nur verschlimmert. Die SED rettete sich durch einen offenen Ettikettenschwindel in das vereinigte Deutschland. Die westlichen Politker waren - angesichts der bisher einmaligen Gelegenheit den kalten Krieg formal zu beenden - zu feige eine aktive Aufarbeitung der Verbrechen der sozialistischen Diktatur zu forden. Statt Nürnberg und Schaffott gab es Rente in Chile und Bundesmandate für Stasi-Spitzel.

Beide "Volksparteien" CDU/CSU und SPD haben die Auseinandersetzung mit dem Marxismus/Stalinismus nach 1990 verloren. Beide Parteien buhlen - gemeinsam mit den Öko-Stalinisten - darum die SED/PDS in marxistischer Programmatik zu übertreffen. Das vermeindliche extreme "Gegengewicht" bilden die Parteien mit Inhalten, die denen der National Sozialisten nahestehen.

Tatsächlich gibt es also bis auf Teile der CDU und der FDP keine ernstzunehmende freiheitlich-demokratische Opposition zu den derzeit dominierenden Sozialisten (einheitliche und nationale). Das dies langfristig gravierende Schäden hinterlassen wird ist offenkundig. Die wirtschaftlichen Schäden sind jetzt schon unübersehbar: hohe Steuern- und Abgabenlast, Enteignungen und Umverteilungen, Bankrott der Sozial- und Rentensystem, etc. Aber auch die politischen Schäden sind bereits gigantisch: mehr als die Hälfte der Deutschen hält "Gleichheit" für wichtiger als "Freiheit", was durchaus als Sieg von Hegel, Marx, Adorno, Spengler, Stalin und Hitler interpretiert werden kann.

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